Ins Leben gerufen durch das erste Stadtentwicklungsprogramm der Freien und Hansestadt
Hamburg ist das Stadtteilbüro seit 1993 mitverantwortlich für die Entwicklung des Stadtteils
Dulsberg im Rahmen von Förderprogrammen und seit Abschluss der Förderperiode 2002 als
Garant dafür, dass der eingeschlagene Weg weiterverfolgt und die erreichten Ergebnisse nicht
aufs Spiel gesetzt werden. (RISE?!)
Bei uns laufen nicht alle, aber doch ganz viele Fäden zusammen. Ziel war und ist es in
gemeinsamen Prozessen den Stadtteil zu entwickeln. Dabei ist die wichtigste Triebfeder die
Bewohner:innenschaft in Dulsberg, der wir mit unserem Büro eine Anlaufstelle bieten. Dabei
sind wir offen für alle: Diskriminierung hat bei uns keinen Platz!
Darüber hinaus agieren wir in enger Kooperation mit Stadtteilgremien, mit Verwaltung und
Politik, mit den sozialen Dienstleistenden, den Wohnungsunternehmen, den Kultur- und
Freizeitakteur:innen, dem Gewerbe und dem Einzelhandel. Wir verstehen uns als Anwalt der
Interessen des Stadtteils und als Mittler in den vielfältigen Aushandlungsprozessen.
Stadtteilentwicklung
Stadtteilentwicklung bedeutet für uns, das Bestmögliche für den Dulsberg auf den Weg zu
bringen. Dies beinhaltet nicht nur eine Auseinandersetzung mit Politik, Verwaltung und den
zuständigen Planenden von bspw. Baumaßnahmen, sondern auch und vor allem eine
Beteiligungsmöglichkeit für die Dulsberger:innen zu gestalten und deren Ideen, Kritik und
Anregungen in Planungsprozessen zu vertreten.
Stadtteilentwicklung 1992 bis heute
1992 brachte die Freie und Hansestadt Hamburg unter dem Namen „soziale Brennpunkte“ ihr
erstes Stadtteilentwicklungsprogramm auf den Weg. Pilotgebiete damals waren die Westliche
Innere Stadt, Jenfeld und Dulsberg. Grundsätzlicher Bestandteil sind Büros vor Ort. So nahm
Anfang 1993 das Dulsberger Stadtteilbüro seine Arbeit auf mit der Zielvorgabe, den
Entwicklungsprozess des Stadtteils maßgeblich mitzugestalten. Bis heute ist das der Kern
unserer Arbeit.
Nach Auslaufen der Förderperiode im Jahr 2002 stehen dem Stadtteil seitdem aber keine über
die Regelhaushalte hinausgehenden Mittel mehr zur Verfügung, sondern nur noch die
Infrastruktur „Stadtteilbüro“ mit seinen personellen Ressourcen (RISE?).
Stadtteilentwicklung ist Netzwerkarbeit
Stadtteilentwicklung setzt ein Zusammenwirken von Akteur:innen aus den
unterschiedlichsten gesellschaftlichen Bereichen eines Stadtteils voraus. Hierzu gehören die
Wohnungsunternehmen und der Fach- und Einzelhandel genauso wie gewerbliche Betriebe
und Dienstleistungsunternehmen. Wichtige Partner:innen sind darüber hinaus die Schulen, die
Kirchen und Glaubensgemeinschaften sowie die sozialen Einrichtungen und Sportvereine …
und natürlich auch die Entscheidungsträger:innen in Politik und bezirklicher Verwaltung
sowie in den Fachbehörden. Die Aufgabenstellung einen Stadtteil zu entwickeln ist nur zu
meistern, wenn sich die Menschen vor Ort intensiv in diese Prozesse einbinden. Zentraler
Schwerpunkt unserer Arbeit war und ist es deshalb, die Beteiligungsstrukturen in Dulsberg zu
entwickeln und zu stützen, Gremien zu begleiten und für eine intensive Netzwerkarbeit Sorge
zu tragen. Mit dem Stadtteilrat, dem Arbeitskreis Dulsberg als Zusammenschluss der sozialen
Einrichtungen, dem Programmbeirat als Begleitgremium für die Kulturarbeit, der
Arbeitsgruppe der Vermietenden und vielen weiteren ist hier über die Jahre eine
breitgefächerte Palette von Netzwerkakteur:innen entstanden. In diesem Kontext ist das
Stadtteilbüro Geschäftsstelle des Stadtteilrates und übernimmt eine vergleichbare Funktion
auch für den Arbeitskreis Dulsberg.
Koordination von Entwicklungsprozessen
In den mehr als 25 Jahren unseres Bestehens hat sich der Stadtteil sichtbar und spürbar
verändert. Kaum ein öffentlicher Platz, ein Wohnungsensemble, eine Grün- und
Freizeitfläche, die nicht überdacht und neu gestaltet sowie modernen Erfordernissen
angepasst worden ist.
Aber auch die sogenannten „weichen Faktoren“ wie soziale und kulturelle Angebote oder die
Infrastruktur im Stadtteil haben eine grundlegende Veränderung erfahren.
Unzählige Projekte wurden in den mehr als 20 Jahren angestoßen und konnten umgesetzt
werden. Unter Anderem: ein Kinderstadtteilplan, der Erhalt des Freibades entgegen der
Schließungsabsichten um die Jahrtausendwende, die Erstreitung von familiengerechten
Wohnungen innerhalb von Modernisierungsmaßnahmen durch die
Wohnungseigentümer:innen, die Verlegung des Marktes auf den Straßburger Platz und 9
Jahre später die Einweihung des ehemaligen Marktmeisterhauses als Stadtteiltreffpunkt,
Aktivitäten zu Bebauungsplänen.
Mit dem Stadtteilbüro als Koordinierungsinstanz ist dieser Veränderungs- und
Entwicklungsprozess weiterhin im Gange.